Was der PSA ist, und ob er wichtig ist!

Was Du als Laie über das PSA wissen solltest.

Das Prostataspezifische Antigen, kurz PSA, ist ein Eiweiss das 1970 entdeckt wurde. Es wird bei jedem Mann in der Prostatadrüse gebildet und verflüssigt das Prostatasekret. Zusammen mit dem Samen gelangt es somit bei der Ejakulation schneller nach draussen. Deshalb wäre das Ejakulat zur Bestimmung des prostataspezifischen Antigens „ideal“. Da aber die Prostata als Drüse einen geringen Teil des PSA an das Blut abgibt, kann der PSA über eine einfache Blutentnahme und durch einen Test im Labor bestimmt werden. Das PSA wird ausschliesslich in der Prostata erzeugt und von dort abgegeben; den größten Teil davon in die Harnröhre und ein sehr geringer Teil in das Blut. Aus diesem Grund ist der PSA ein ausschließlich der Prostata zugeordneter Organmarker.

Die Menge dieses Eiweises im Blut und wird mit Nanogramm pro Milliliter angegeben (ng/ml). Bei einem gesunden Mann liegt dieser Wert zwischen 0 – 4 ng/ml.

Dieser Blutwert ändert sich bei jeder Aktivität in der Prostata und dient deshalb dem Arzt als Hinweis auf krankhafte Veränderungen.

Der Organmarker spielt bei allen Erkrankungen der Prostata eine Rolle. Aus diesem Grund beleuchten wir diesen Wert auch auf den Seiten „Diagnose der BPH„, „Diagnose der Prostatitis“ und „Diagnostik des Prostatakarzinoms“ näher.

Das solltest Du jetzt schon wissen:

  • Der PSA Wert alleine stellt keine Diagnose!
  • Er steigt bei jeder Erkrankung der Prostata an!
  • Jeder erhöhte PSA Wert stellt nur eine Momentaufnahme dar!
  • Selbst ein PSA Wert von 10 ng/ml lässt nur einen statistisch begründbaren VERDACHT auf ein Prostatakarzinom zu!
  • Ein Prostatakarzinom kann auch bei einem PSA Wert < 4 vorliegen!
  • Jedes „Ereignis“ an der Prostata erhöht Deinen PSA Wert!

Der PSA-Wert kann steigen bei:

  • Sportlichen Aktivitäten wie Radfahren oder Reiten
  • einem Orgasmus
  • der Einnahme von Medikamenten  z.B. gegen
    • eine BPH
    • einer Entzündung der Harnwege
  • einer Spiegelung der Blase und der Harnwege
  • einer Massage der Prostata
  • einer Spiegelung des Darmes
  • einer digitalen rektalen Untersuchung (DRU), also dem Abtasten der Prostata
  • einer Biopsie
  • einer Ultraschalluntersuchung durch den Darm

Neben dem PSA gibt es noch weitere Werte in denen der PSA ein Rolle spielt. Z.b. der PSA Quotient, oder die PSA Dichte. Diese Erweiterungen sollen einen bessere Trennschärfe zwischen Prostatakarzinom und anderen Erkrankungen mit sich bringen.
Ist dies notwendig? Zur Beurteilung legen wir den Fokus in den kommenden Absätzen auf diese Trennschärfe. 

Wir betrachten die Interpretation dieses Wertes in der Rubrik „Kritik“ kritisch. Ebenso weshalb die Bestimmung von den Kassen NICHT übernommen wird.