Was sagt der PSA?

Einordnung des PSA-Wertes

Wie hoch ist Dein PSA?

PSA Werte zwischen 0 und 1 ng/ml

PSA Werte in diesem Bereich sind im Wesentlichen unbedenklich da die Wahrscheinlichkeit an einem Prostatakarzinom erkrankt zu sein sehr gering ist. Trotzdem wird angeraten, den PSA in einem Abstand von ca. 2 Jahren erneut kontrollieren zu lassen. Dies dient ausschließlich dazu, eine neue, in den letzen beiden Jahren entstandene Pathologie so früh wie möglich zu erkennen.

PSA Werte zwischen 1 und 2 ng/ml

Bei diesen PSA Werten wird unterschieden und zwar je nach dem Verlauf. Wenn eine PSA Wert zwischen 1 und 2 ng/ml stabil ist und sich über Monate und Jahre auf diesem Niveau hält, dann reicht eine Kontrolle in Abständen von einem Jahr aus. Sollte dieser Wert auch über die Jahreskontrolle hinaus stabil bleiben, kann das Kontrollintervall auch verlängert werden.
Wenn der Wert allerdings sprunghaft in diesen Bereich hinein bewegt hat oder innerhalb kurzer Zeit sich weiter erhöht, dann sollte eine weitere Abklärung zeitnah erfolgen. Was Abklärung im Sinne der Leitlinie bedeutet und welche Abklärung Sinn macht erfährst du hier.

0-1 ng/ml – i.d.Regel unbedenklich, Kontrolle alle 2 Jahre
1-2 ng/ml – stabil, Kontrolle jährlich
1-2 ng/ml – zwischen 2 Messungen steigend, kontrollbedürftig auch bei unauffälligem Tastbefund und Ultraschalluntersuchung
2-4 ng/ml – sehr kontrollbedürftig
>4 ng/ml – dringend kontrollbedürftig

Kontrollbedürftig heisst immer: „Wir müssen weiter untersuchen, nur aufgrund des PSA-Wertes wir wissen noch nichts“. Daher ist der PSA-Wert KEINE Diagnose.

Fakt ist aber auch, dass ein Prostatakarzinom schon bei einem PSA-Wert von 2 vorliegen kann und bei einem Wert von 9 ein Prostatakarzinom eben nicht vorhanden sein muss. Andererseits liegt das Risiko einens Prostatakarzioms bei einem PSA-Wert von 4 ng/ml schon bei 27%.

Was kommt danach? Tumor ist nicht Tumor

Die nächste Variable ist dann die Unterscheidung, ob ein Tumorgewebe klinisch relevant ist oder nicht, denn nicht jeder Tumor muss behandelt werden. Es lebt sich auch mit Tumor und nicht jeder stirbt an einem Tumor. Auch dazu findest Du kritsche Anmerkungen hier.

Wenn nun der Urologe auf der Grundlage des PSA-Wertes den nächsten Schritt auf dem Weg zu seiner Diagnose einleitet, schlägt er in aller Regel die Biopsie vor Diese wird nach den gültigen Leitlinien transrektal durchgeführt und sieht zunächst 10-12 Stanzungen vor. Die äußerst kritische Betrachtung der Biopsie findest Du hier.

Um also die Antwort die Frage zur Aussagekraft des PSA-Wertes zu geben:
Es kommt drauf an, wer ihn interpretiert und welche Kosequenzen der Arzt aus ihm ableitet.

Psychologische Wirkung des PSA-Wertes

Für den Patienten ist der PSA-Wert häufig eine psychologische Belastung: „Mein PSA-Wert ist höher, aber ich weiss nicht, was ich habe und ob es am Ende nicht doch schon ein Tumor ist“.