Prostatabeschwerden

Die gutartige Prostatavergrößerung (BPH)

Dein „bestes Stück“ hat in der Vergangenheit einfach nur funktioniert. Alles war immer ok. Irgendwann kommt dann der Moment, dass sich da unten etwas verändert hat und nicht mehr normal ist. Das können ganz einfache Dinge sein, wie Dein unruhiges Schlafen oder Dein Zwang, nachts mehrfach zum Wasserlassen aufstehen zu müssen. Du nimmst bewußt wahr, am Tag immer öfter müde zu sein und Du ertappst Dich immer öfter bei einem Nickerchen. Deine Laune verschlechtert sich deutlich. Du wirst gereizter – der ganze Kerl ist nicht mehr der, der er war. Du willst einkaufen gehen und musst vorher nur noch mal schnell auf die Toilette. Schnell? Dein Wasserlassen dauert aber länger, als Du es gewohnt bist. Und als Du glaubst, endlich fertig zu sein, läuft es einfach weiter. Und dann wird Dir klar, dass es um Prostatabeschwerden geht.

Auch Deiner Frau oder Partnerin fällt es auf. Deine Unterhosen sind vermehrt innen gelb. Spätestens jetzt vermutest Du, dass die Symptome mit Deiner Prostata zusammenhängen und spätestens jetzt realisierst Du, Du hast Prostatabeschwerden.

Dieser Prozess ist nicht zwingend von einem Moment auf den anderen da. Das kann schon über Wochen und Monate so gehen und es kann auch mal besser oder schlechter sein.

Musst Du Nachts öfter aufstehen und zur Toilette? Als Ursache denkst Du vielleicht an Deinen Alltagsstress. Der hat Dich früher schon mal nicht schlafen lassen. Vielleicht ist auch die Flasche Wein oder das Bier kurz vor dem Bettgehen schuld. „Sollte ich mal zum Urologen gehen und mich untersuchen lassen, es könnten Prostatabeschwerden sein?“

Kein schöner Gedanke für einen Mann, denn „noch ist es ja nicht sooo schlimm – schau’n mer mal, vielleicht wird es ja besser“. Und Probleme mit der Prostata sind schließlich für alte Männer reserviert.

Wenn nichts mehr geht!

Spätestens aber dann, wenn Du Wasserlassen musst und nichts mehr geht (Harnverhalt), wirst Du panisch. Du glaubst, es zerreisst Dir Deine Blase. Dann ist ebenso Schluss mit lustig, wie wenn Dir bei einem Orgasmus das Ejakulat nach hinten in die Blase wandert und Dein Orgasmus trocken wird, weil Dein Ejakulat vorne nicht mehr raus kommt.

Deine Prostatabeschwerden müssen nicht nacheinander und auch nicht gleichzeitig auftreten und die beschriebenen Symptome sind auch nicht vollständig. Es reicht, dass Dir an dieser Stelle bewusst wird, dass Du die Symptome nicht mehr ignorieren kannst.

Du kannst es schon deshalb nicht, weil Dir vielleicht auch der Gedanke durch den Kopf schiesst, dass es vielleicht ein erster Hinweis auf Krebs (Prostatakarzinom) sein könnte? Unterschätze die psychologische Wirkung dieses Gedankens nicht. Vor allem dann, wenn Du in Deinem Freundes- und Bekanntenkreis schon Menschen durch ein Prostatakrebs verloren hast.

Anzeichen einer Prostataentzündung (Prostatitis)

Im Gegensatz zur BPH, bei der das Wachstum der Prostata ein schleichender Prozess ist und Deine Symptome mal mehr oder weniger stören, geht es bei der Prostatitis sehr schnell.

Du kennst das Gefühl einfach krank zu sein und weisst auch, wie sich ein Schüttelfrost anfühlt. Beides kennst Du z.B. von grippalen Infekten. Wenn aber das Wasserlassen schmerzt, du häufig Wasser lassen musst, der Urinstrahl nur noch tröpfelt und Du vielleicht auch noch Schmerzen im Analbereich und der Prostata hast, dann sind das Zeichen einer Entzündung der Prostata.

Deine Entscheidung, bei einigen oder allen aufgezählten Symptomen den Arzt aufzusuchen ist dann schnell getroffen. Vor allem, weil die chronische Prostatitis verhindert werden muss. Nimm Deine Prostatabeschwerden ernst!

Aber auch hier meine Empfehlung vorab: Lies Dir auf dieser Seite die Themen „Diagnose der Prostatitis“ und „Therapie der Prostatitis“ durch. Vor allem aber das Thema „PSA-Wert“.

Weshalb PSA? Wie schon bei „Erste Anzeichen für eine BPH“ geschildert, wird sich viel um den PSA-Wert bei Deinen Arztbesuchen drehen.

Was Du dringend zur Prostatitis noch wissen solltest: Falls Du schon wegen Deinen Prostatabeschwerden in Behandlung bist, Dein PSA Wert hoch ist, wird Dir Dein Arzt Stanzen (Biopsie) vorschlagen. Es kann im Rahmen von Risiken und Nebenwirkungen dazu kommen, dass die Biopsie eine Prostatitis auslösen kann. Dies geschieht dann, wenn die Biopsie nicht über den Damm, sondern durch den Enddarm durchgeführt wird. Die Prostata kommt somit in Berührung mit den Keimen im Enddarm. Das heisst im Klartext: Eine Prostatitis kann auch die Folge eines Diagnoseverfahrens sein. Dies ist auch der Grund, weshalb der Arzt mit der transrektalen Biopsie automatisch Antibiotika verordnet.

Anzeichen von Prostatakrebs (Prostatakarzinom)

Eigentlich ist die Überschrift „Erste Anzeichen eines Prostatakrebses“ analog zur Prostatitis und zur BPH nicht ganz richtig. Der Grund: Es müssen bei einem Prostatakarzinom keine Beeinträchtigungen und Beschwerden wie bei der Prostatitis und BPH im Alltag auftreten – ausser wenn sich Blut im Ejakulat befindet. Dies könnte dies ein Anzeichen sein. Je nach Häufigkeit Deiner Sexualität und Sexualpraktiken sowie der Blutmenge im Ejakulat, kann es aber zum Zufall werden, das Blut darin zu entdecken.

Es ist bekannt, dass das Prostatakarzinom die dritt häufigste Todesursache bei Männern im höheren Alter ist. Um dem vorzubeugen, hat jeder Mann über 45 Jahren die Möglichkeit, einer regelmässigen Vorsorgeuntersuchung. Der PSA Wert wird festgestellt und die Prostata durch den Enddarm abgetastet. Wie das Prostatakarzinom im Detail diagnsotiziert und therapiert wird, erfährst Du unter Vorsorge, „Diagnose des Prostatakarzinoms“ und „Therapie des Prostatakarzinoms“.

Je mehr Du über das Prostatakarzinom sowie dessen Wachstum weisst, je mehr Du verstehen kannst, wie die Medizin das Prostatakarzinom behandelt, desto besser bist Du vorbereitet, wenn Du mit einem Diagnoseverfahren und einem Therapievorschlag konfrontiert wirst.

Sei Dir bitte auch bewusst, dass Angst kontraproduktiv ist, vor allem, wenn sie im Moment unbegründet ist, da eine eindeutige Diagnose noch gar nicht vorliegt.

Dein Arztbesuch

Wenn Du Dich dann mit Deinen Symptomen zum Besuch des Arztes entschlossen hast, erfährst Du hier, was Dich erwartet. Dein Arztbesuch