Therapie des Prostatakarzinoms

Die Therapie des Prostatakarzinoms ist im Wandel – laaaangsam, aber stetig! Immer mehr Männer wollen die Nebenwirkungen von großen Operation kein Leben lang ertragen. Aus diesem Grund suchen immer mehr Betroffene nach Möglichkeiten, das Karzinom los zu werden und trotzdem noch alle Freuden den Lebens erfahren zu dürfen.

Invasive Therapien

Radikale Prostatektomie

Bei der radikalen retropubischen Prostatektomie handelt es sich um die operative Entnahme der Prostata. Hierzu stehen zwei unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Manuelle Operation der Prostata
  • Roboter gestütze Operation

Manuelle Operation:
Hier handelt es sich um die klassische Operation. Es wird der Bauch mittels Bauchschnitt eröffnet. Im Anschluss bahnt sich der Chirurg den Weg ins kleine Becken. Die Lymphknoten im Becken werden auf beiden Seiten entnommen und dem Pathologen zur Aufarbeitung übergeben. Sobald der Operateur an der Blase angekommen ist, löst er am Unterrand der Blase die Prostata ab. Die Harnröhre wird durchtrennt, da diese fest mit der Prostata verwachsen ist. Im Anschluss wird die Harnröhre auch unterhalb der Prostata durchtrennt. Dann erfolgt die erneute Verbindung der Harnröhre mit der Blase. Gefahren ergeben sich aus der anatomischen Nähe des OP Gebietes zur Blase, zum Darm, zu den großen Beckengefäßen und zu den benachbarten Gefäßen.

Roboter-gestützte Operation:
Es erfolgt kein großer Bauchschnitt. Die „Arme“ des Roboters gelangen durch kleine Schnitte in der Bauchdecke in den Bauchraum. Dann bahnen sich diese Arme, den Weg in das kleine Becken. Das Vorgehen ist dann das gleiche. Der Roboter bahnt sich den Weg ins kleine Becken, schneidet dann die Harnröhre an der Blase und unterhalb der Prostata durch und vernäht danach alles wieder.

Inkontinenz:
Die Risiken ergeben sich aus dem oben genannten. Zum ersten handelt es sich um eine wirklich große Bauch-OP, die über mehrere Stunden andauert. Folglich sind nicht selten Blutkonserven notwenig. Durch die Notwendigkeit, dass die Harnröhre von der Blase und unterhalb der Prostata abgeschnitten werden muss, ergeben sich gleich mehrer Risiken.

Ergänzend solltest Du wissen, dass das Urinieren durch zwei Systeme gesteuert wird.

Erstens durch den Schließmuskel, welcher sich direkt in der Blasenwand, also ganz am Anfang der Harnröhre befindet und zweites durch den Beckenboden, also an der Stelle, an welcher die Harnröhre aus der Prostata austritt.

Wie oben beschrieben wird an diesen beiden neuralgischen Punkten die Harnröhre durchgeschnitten und dann wieder aneinander genäht. Dass dadurch die filigrane Arbeit der Schließmuskeln gestört, oder gar zerstört wird, ist nur logisch.

Darüber hinaus werden zwangsläufig Nervenbahnen auf dem Weg zur Prostata nachhaltig gestört, oder auch gänzlich zerstört. Sollte also der Muskelaparat nach dem Zusammenflicken wieder intakt sein, kann er bei zerstörten Nerven, welche den Muskeln sagen was sie zu tun haben, immer noch nicht richtig arbeiten. Das Resultat ist eine temporäre oder dauerhafte Inkontinenz.

Risiken

Erektionsstörungen:
Die Erektion ist ein Zusammenspiel aus Steuerung des Blutflusses in die Schwellkörper hinein und Steuerung des Abflusses aus den Schwellkörpern wieder heraus. Auch dieser Prozess wird letztlich durch Nerven gesteuert. Sind diese im Rahmen des Zugangsweges zerstört, so ist eine Erektion auf normalem Wege und ohne Hilfsmittel nicht mehr möglich.

Impotenz:
Die Anzahl der Männer welche jünger als 50 oder gar 40 Jahre sind steigt. In diesem Alter spielt häufig nicht nur die Erektionsfähigkeit ein große Rolle. Es geht also nicht nur um die Fähigkeit „einen hoch zu bekommen“, sondern auch darum, den Nachwuchs eine Chance zu geben.

Dazu liefert die Prostata das Sekret für den Samenerguss. Die Samenstränge führen durch die Prostata. Nach einer Entfernung der Prostata ist es daher offensichtlich, dass Sperma nicht in die Harnröhre gelangen kann. Die Impotenz ist also zwingend. Zuvor abgegebenes Sperma, welches dann eingefrohren wird ist auch keine Lösung.

Aber der Krebs ist nach der OP dann wenigstens weg!?

Viele Männer denken, dass mit der OP auch der Krebs weg ist. Den Eindruck, dass mit der OP der Tumor weg ist vermitteln auch nahezu alle Informationsquellen, Mediziner und medizinische Einrichtungen. Das ist im Grunde auch richtig aber was halt gerne „übersehen“ wird:

Es gibt mit einer OP keine Garantie, dass der Krebs nicht wieder kommt!

Nach entsprechender Therapie mit heilendem Ansatz kommt das chemische Rezidiv in 1/3 aller Fälle wieder (Quelle). Für umfangreiche Informationen zum Rezidiv erfährst Du hier.

Kritik zur Prostatektomie

HIFU

HIFU steht für High Intensified Focused Ultrasound. Es funktioniert wie ein Brennglas. Die Schallgeber sind so angeordnet, dass sich die Schallwellen in einem Punkt treffen. Dort wirken sie wie eine Lupe. Im Fokus der Ultraschallstrahlen wird es heiß und das Gewebe bei Temperaturen bis 90 Grad kaputt. Der Arzt führt den Ultraschall in den Enddarm ein. Auf diese Weise ist er sehr nahe an der Prostata und kann die Prostata sehen und den Fokus an das jeweilige Ziel bringen. Die entstehende Hitze schmilzt das Gewebe ein.

Die Ergebnisse sind mit der Behandlung durch Bestrahlung vergleichbar. Als Nebenwirkungen entstehen Impotenz, Inkontinenz und anhaltende Probleme beim Wasserlassen. Das wird entweder vor oder nach der HIFU mittels TURP behandelt. Durch die entstehende Schwellung der Prostata wird für mehrere Tage eine Katheter angelegt.

Die HIFU wird auch ambulant, jedoch in Vollnarkose durchgeführt weil der Patient für die Zeit der Behandlung absolut still liegen muss.

Galvano-Therapie

Die Galvano-Therapie schmilzt bösartige Gewebeteile mit Hilfe von 2 Nadelelektroden ein. Die Behandlung wird in örtlicher Betäubung und ambulant durchgeführt. Die Nadeln werden über den Damm und somit auf sterilem Wege eingebracht. Die Steuerung der Elektroden erfolgt über Ultraschall. Der Ultraschall ist aufgrund des Live-Bildes allen anderen Verfahren überlegen. Somit können bekannt Areale sicher und effizient behandelt werden. Informationen zur Galvano-Therapie.

Kritik zur Galvano-Therapie

Rezidiv

Das PSA wird ausschließlich in Prostatazellen gebildet. Warum steigt der Wert dann nach der Entfernung der Prostata? Weil entweder Tumorzellen im kleinen Becken verbleiben, und dort wachsen. Oder es wachsen Tumorzellen an anderer Stelle im Körper in Form von Metastasen.

Unterschieden werden verschiedene Arten der Wiedererkrankung (Rezidiv):

Lokalrezidiv

der Tumor kann innerhalb der Prostatakapsel wiederkehren .

Lokal fortgeschrittenes Rezidiv

Der Tumor kann innerhalb der Kapsel wiederkehren und in umliegendes Gewebe einwachsen (sofern die Prostata verblieben ist).

Systemisches Rezidiv

unabhängig von der Art der ersten Therapie können neue Tumorzellen

an gleicher Stelle im Becken wieder auftreten, oder

als Metastasen in Lymphknoten, im Knochen oder allen anderen Orten auftreten.

Chemisches Rezidiv

Wenn der PSA Wert trotz curativer Therapie wieder steigt, spricht man von einem chemischen Rezidiv. Es beruht darauf, dass PSA ausschließlich von Prostatazellen gebildet wird. Wenn der PSA also steigt, müssen irgendwo im Körper auch wieder Prostatazellen wachsen. Die Schwierigkeit besteht dann häufig darin, die aktiven Prostatazellen zu finden und zu eliminieren.



Nichtoperative Therapien

Chemo-Therapie

Ein ausführliche Beschreibung der Chancen und Grenzen der Chemo ist in Bearbeitung.