Die Therapien der BPH

Die BPH ist die fünft teuerste Erkrankung im deutschen Gesundheitswesen. Somit ist klar, dass sich über die Jahre viele verschiedene Möglichkeiten der Therapie entwickelt haben.

Operative und minmalinvasive Therapien der BPH –
TURP, REZUM, minimalinvasive Prostatatherapie

Bei den verschiedenen operativen Verfahren geht es allesamt darum, Deiner verengten Harnröhre durch das Entfernen von Prostatagewebe wieder Platz zu verschaffen. Es ist nicht das Ziel, Deine Prostata zu verkleinern. Es kommt auf den Innendruck an, der Deine Harnröhre fest im Griff hat. Der Unterschied der Verfahren besteht im Zugang zur Prostata: Entweder durch die Harnröhre oder durch den Damm direkt in die Prostata

  • Der operative Eingriff durch die Harnröhre mittels „TURP“
  • Der minmalinvasive Eingriff durch die Harnröhre mittels REZUM
  • Der minimalinvasive Eingriff durch den Damm direkt in die Prostata mittels der minimalinvasiven Prostatatherapie.

Die Anbieter der verschiedenen Methoden legen den Schwerpunkt ihrer Therapiebeschreibung hauptsächlich auf die Technik der Gewebeentfernung bei diagnostizierter BPH. Im Sinne der Wissensvermittlung für Dich durchaus interessant.

Die TURP geht bei der BPH durch die Harnröhre in die Prostata und entnimmt durch Ausschaben das Gewebe trichterförmig von der Blase entlang der Harnröhre nach unten und verursacht damit automatisch eine Verletzung des Blasenschliessmuskels. Hier ein Video zum Prinzip der  TURP.

REZUM geht ebenfalls durch die Harnröhre und spritzt Wasserdampf nach einem kleinen Nadelstich durch die Harnröhre direkt in die Prostata. Das durch Ablasion aufgelöste Gewebe wird dann vom eigenen Körper abgetragen. Hier ein Video zu Rezum.

Bleibt Deine Harnröhre unversehrt?

Die TURP und alle angebotenen Laserverfahren gehen also durch die Harnröhre in die Prostata und entfernen Gewebe der Prostata. Dabei wird die Harnröhre sicher beschädigt und Muskulatur verletzt.

REZUM geht zunächst zwar auch durch die Harnröhre in die Prostata. Allerdings wird bei REZUM die Harnröhre lediglich durch einen kleinen Nadelstich „verletzt“. Die Harnröhre beleibt daher bis auf den Nadelstich unbeschädigt. Ziel ist das Prostatagewebe, welches die Harnröhre umgibt.

Die minimalinvasive Prostatatherapie geht von aussen direkt in die Prostata, um dort das Gewebe einzuschmelzen, das Druck auf die Harnröhre erzeugt. Die Harnröhre bleibt komplett unberührt.

Worauf es aber Dir ankommen sollte?

Was in der Therapiedarstellung nur am Rande erwähnt oder oft klein geredet wird, sind die Rahmenbedingungen und die Risiken der Eingriffe. Gerade diese Themenbereiche sind für Dich wesentlich bedeutender, als das, was in Deinem Körper während des Eingriffs geschieht. Man könnte auch fragen, wie wichtig es für Dich ist, ob Dein Bauch bei einer Blinddarmentfernung mit einem normalen Skalpell oder mit einem elektrischen Skalpell geöffnet wird? Es geht also um die Rahmenbedingungen und die Konsequenzen aus der Therapie.

Je nach Therapie geht es zunächst um die Rahmenbedingungen:

  • Krankenhausaufenthalt – ja/nein, wie lange?
  • Narkose – Vollnarkose, Kurznarkose oder lediglich Lokalanästhesie?
  • Katheter nach dem Eingriff – ja oder nein, wie lange?
  • Heilungsverlauf nach dem Eingriff – Tage, Wochen, Monate …?
  • Perspektiven hinsichtlich der Lebensqualität nach dem Eingriff?
  • Nachbehandlungen erforderlich? – z.B. REHA, Medikamente?
  • Chancen auf Erhalt der Sexualfunktion?
  • Blasenschwäche?

Und wie sieht es mit den direkten Konsequenzen durch den Eingriff aus?

  • Wie hoch ist das Infektionsrisiko?
  • Was bedeutet eine Verletzung des Schließmuskels der Blase?
  • Was haben Blutungen für Folgen?

Hier reicht es seitens des Arztes ganz sicher nicht, Dir gegenüber einfach nur ein vorhandenes Risiko in der Aufklärung als möglich festzustellen. Ein anderes Risiko: Zitat aus Gesundheitsinformation.de (Zitat) „Eine TURP kann auch ein „TUR-Syndrom“ mit vorübergehender Übelkeit, Erbrechen oder Verwirrtheit auslösen. Diese Komplikation ist selten, kann jedoch lebensbedrohlich sein.“

Obwohl die Risiken, Nebenwirkungen und Langzeitfolgen bei der TURP unvergleichlich schwerwiegender sind als bei REZUM oder der minimalinvasive Prostatatherapie, wird Dir die TURP nach wie vor als Standardtherapie vorgeschlagen oder die anderen Therapien einfach verschwiegen.

Dank den vorhandenen und allesamt schonenderen Therapien ist die TURP aus Sicht des Patienten aufgrund der Begleitumstände nicht mehr zu rechtfertigen.

Und weiter?

REZUM ist ambulant oder bis zu zwei Tage stationär – die minimalinvasive Prostatatherapie ist ausschliesslich ambulant. Beide werden minimalinvasiv durchgeführt. REZUM braucht eine Kurznarkose, die minimalinvasive Prostatatherapie lediglich eine Lokalanästhesie an den Einstichstellen der Elektroden.

REZUM wie auch die minimalinvasive Prostatatherapie erhalten die Sexualfunktionen und bedürfen keiner anschliessenden REHA oder einer medikamentösen Behandlung.

Sowohl bei der REZUM wie auch der minimalinvasiven Prostatatherapie muss mit den Kassen vorab eine Kostenübernahme geklärt werden.

Das Besondere an der minimalinvasiven Prostatatherapie ist ihre erfolgreiche Wirkung auch bei der Behandlung des Prostatatumors, da über die transrektal durchgeführte Bildgebung ein punktgenaues Ansteuern des Tumors gewährleistet ist. Siehe Therapie des Prostatakarzinoms

Als relativ neue Methode scheint sich die Embolisation der Prostata zu etablieren. Hierbei werden Gefäße die die Prostata versorgen mit sehr kleinen Kügelchen verschlossen. Um die Kügelchen dort hin zu bekommen ist eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus notwendig. Am Tag der Operation wirst Du auf dem Rücken gelagert und deine Leistenregionen desinfiziert. Dann erfolgt der Zugang zu der Arterie auf Höhe des Hüftknochens. Einmal im Gefäß stellt sich der Arzt die Gefäße im Becken mit Kontrastmittel dar. Dann weiß er auf welchem Weg er zu den Gefäßen gelangt die Deine Prostata versorgen. Dort angelangt werden dann die Plastikkügelchen über einen dünnen Schlauch in die Arterie gespritzt. Da die Arterien im Verlauf immer kleiner werden bleiben dieses irgendwann stecken. Die Blutzufuhr ist dann deutlich reduziert und es sterben teile des Prostatagewebes ab. Der Katheter muss dann noch einige Tage verbleiben. Die Erfolgsrate der Embolisation liegt bei ca. 75%.

Nicht-operative Therapieformen der BPH

Bei einer nichtoperativen Behandlung kommen in aller Regel Medikamente zum Einsatz. Eine Auflistung mit den dazu gehörenden Wirkweisen und Nebenwirkungen findest Du hier.

Hier ist der Link zur einer der natürlichsten Möglichkeiten seinen Körper als Gesamtorganismus zu stärken und der Prostatitis und somit der BPH entgegenzutreten.